SIRENEN-ALARM vom 03.08.2020 um 20:04 – T07 – Schwere Regenfälle fordern ein Dutzend Einsätze für die FF-Peterdorf
Am Montag, dem 03.08.2020 waren wir wieder mit all unseren
Fahrzeugen, mit der gesamten zur Verfügung stehenden Mannschaft und mit allem
was wir nur aufbieten können im Einsatz, um unserer Bevölkerung zu helfen und
sie zu schützen!
Abgesehen von der morgendlichen Alarmierung für Pumparbeiten
aufgrund eines Wasserrohrbruches (wir haben darüber berichtet) haben die
Mitglieder der FF-Peterdorf nach der Stillen-Alarmierung wegen Wassereintrittes
in einer Garage um 19:52 Uhr zu diesem Zeitpunkt noch nicht gewusst was ihnen
die gesamte Nacht noch bevorsteht.
Dies änderte sich aber bereits nach dieser ersten Ausfahrt
um 20:00 Uhr, am Einsatzort in Peterdorf angekommen erfolgt nach der ersten
Erkundung durch den Einsatzleiter um 20:04 Uhr ein Funkbefehl von Florian
Steiermark: weitere Unwettereinsätze im Löschbereich. Es folgte Sirenen-Alarm
für die FF Peterdorf. Die Mannschaft vom KLF1 arbeitete den ersten Einsatz ab,
während sich die nächsten Einsatzkräfte auf dem Weg zu den weiteren Einsatzszenarien
machte.
Campingplatz überflutet
Der wohl langwierigste Einsatz dieses Abends stellte der überflutete
Campingplatz. Mittels 2 Stück Tauchpumpen und 1 Stück Schlammpumpe wurde mit
einer Gesamtleistung von ca. 8.000l/min das Wasser über die Straße auf die
umliegenden Felder abgepumpt. Dauer: ca. 3,5 Stunden. Dies entspricht über 1,5
Millionen Liter abgepumpten Regenwasser. Doch nur bei diesem Einsatz ist es
nicht geblieben.
Weitere Alarmmeldungen
Kurz vor 21:00 Uhr die nächste Alarmmeldung: Bei einem
Wirtschaftsgebäude im Laasen tritt Wasser ein. Sofort machte sich eine
Mannschaft mit dem KLF2 auf den Weg. Gleich darauf die nächste Meldung:
Sanitärgebäude Nordseite BellaAustria kurz vor Wassereintritt. Der
Einsatzleiter reagierte darauf mit der internen Anweisung: Errichten einer
Einsatzleitung – und schaffte sich während dessen ein Bild der Lage.
Nachalarmierung, viele Alarmmeldungen
Nachdem die mobile Einsatzleitung mit unserem MTFA errichtet
und alle Daten aufgenommen wurden kam der nächste Anruf: Weg nach Laasen nur
noch mit Geländefahrzeugen befahrbar, starker Wasserübertritt, entstandener reisender
Bach, viel Geröll
Das MTFA macht sich auf Erkundungsfahrt, vor Ort reagierte
die Einsatzleitung blitzschnell und forderte zur Unterstützung eine sofortige
Nachalarmierung der FF St. Peter am Kammersberg über Florian Steiermark an, welche
innerhalb kürzester Zeit mit 24 Mann und 3 Fahrzeugen bei der zwischenzeitlich
wieder am Campingplatz platzierten Einsatzleitung eintraf und ihre Befehle
entgegennahm. Das TLF St. Peter a. K. wurde Richtung Laasen entsandt.
2 Fahrzeuge der FF St. Peter waren als „Backup“ geplant und
hätten sich am Campingplatz einfinden sollen. So weit ist es leider nicht
gekommen, Meldung von der Gemeinde an die Einsatzleitung: Auf der L501 befinden
sich viele Äste und viel Material, nur noch einspurig befahrbar, fließendes
Gewässer auf seitlichem Weg tritt über L501. Weitere Alarmmeldung Privatperson:
Keller unter Wasser in Peterdorf. Weitere Alarmmeldung: Viele Einsatzstellen am
Laasenweg. Weitere Alarmmeldung: Sandsäcke werden in Peterdorf bei
Einfamilienhaus aufgrund von Wassereintritt benötigt.
Die Fahrzeuge und Mannschaft wurde entsprechend aufgeteilt
und zu den Einsatzorten losgeschickt.
Vorläufiges Einsatzende 02:00 Uhr
Nachdem die gesamten Einsätze sauber von unserer
Einsatzleitung sowie unterstützend von Florian Steiermark disponiert wurden,
verlegten wir die Einsatzleitung zu uns in das Rüsthaus Althofen, wodurch das
Arbeiten bei den stationären Räumlichkeiten und Materialien vereinfacht wurde.
Aufgrund der weiteren prognostizierten extremen Regenfällen,
mussten noch in der Nacht sämtliche Durchlässe am Laasenweg freigelegt,
freischaufelt und ausgeputzt werden. Unterstützung kam hier von TLF St. Peter
sowie dem Gemeindebagger, wobei Mitarbeiter des Bauhofes noch in der Nacht die
Straße mit dem Hoftrak befahrbar für die Anrainer machten!
Nachdem dies abgearbeitet wurde, konnten alle Einsatzkräfte
gegen 00:30 einrücken und die vorläufige Einsatzbereitschaft melden. Eine Bereitschaftsgruppe wurde im RH Althofen stationiert, welche nebenbei die ersten Reinigungsarbeiten durchführte, sie
konnten um 02:00 Uhr abrücken und nach Hause zu ihren Familien.
Eingesetzte Kräfte Feuerwehr:
- 4 Fahrzeuge FF Peterdorf
- 3 Fahrzeuge FF St. Peter am Kammersberg
mit gesamt 51 Mitgliedern
Weiters:
- Bürgermeister Herbert Göglburger
- Gemeindebagger, Gemeindehoftrak
- Mitarbeiter des Bauhofes Marktgemeinde St. Peter am Kammersberg
- Abschnittsbrandinspektor ABI Gerhard Zirker
- Pressedienst BFV Murau
- Polizei
Der nächste Tag – die Schadensausmaße werden ersichtlich
Am nächsten Tag machte sich eine Gruppe gemeinsam mit dem
Einsatzleiter gegen 09:00 Uhr ein Bild der Lage und führte Erkundungsfahrten im
gesamten Löschbereich durch. Noch während der Erkundungsfahrt bekamen wir die
ersten Bitten seitens der Gemeinde bei div. Aufräumungsarbeiten zu
unterstützen. Schnell war klar: Hier ist noch einiges an Arbeit.
In kürzester Zeit wurde eine Mannschaft organisiert, welche gegen
13 Uhr mit 4 Fahrzeugen und 13 Mitgliedern mit den Aufräumungsarbeiten
startete. Hier kam auch Unterstützung vom TLF St. Peter am Kammersberg sowie
vom RLF Feistritz am Kammersberg.
Einsatzende – Dienstag um 16:15 Uhr
Am Dienstag konnten wir schlussendlich, nachdem alle
Einsätze erfolgreich abgearbeitet waren und unsere gesamten Gerätschaften gereinigt
wurden – uns um 16:15 Uhr „zurück und einsatzbereit“ melden. Es folgte
Kameradschaftspflege.
Danke
Ohne dem Einsatz der oben genannten Kräfte, hier nochmals
zusammengefasst:
- den Mitgliedern der FF Peterdorf (einsatzleitende
Feuerwehr) - den Mitgliedern der FF St. Peter a. K.
- den Mitgliedern der FF Feistritz a. K.
- dem Bürgermeister sowie dem gesamten Gemeindeteam
- den Bauhofmitarbeitern mit deren Gerätschaften
wäre es und nicht gelungen, diese Vielzahl an Einsätzen professionell
und innerhalb dieser Zeit abzuarbeiten. Einige Szenarien wären wohl auch
schlimmer ausgegangen, es konnte einiges an Sachschaden gerettet werden! Eine
Beurteilung der geretteten Sachschadenwertes in Euro obliegt nicht der Feuerwehr.
Das wichtigste: Es ist bei den gesamten Einsätzen niemand zu
schaden gekommen!
Schlusszitat:
„Wauns Wetta übern Laasen kimp (vom Süden), werds ba uns gefährlich“ –
alte Bauernregel in unserem Löschgebiet – hat sich an diesem Tag wieder bewiesen.
So wurden am Laasen rund 100l/m² innerhalb eines Tages gemessen.
Einsatzleitung:
- HBI Manuel Galler (Einsatzleiter)
- OFM Dominika Dorfer
- BM Bernhard Ressler
Bericht:
FF Peterdorf
Bilder:
FF Peterdorf, Pressedienst BFV MU BM d.V. Walter Horn